Feng Shui Bagua

Bagua heißt übersetzt „8 Bereiche“ oder auch „8 Paläste“. „Ba“ bedeutet auf chinesisch „8“. Aus den verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten der chinesischen Bildsprache und der jeweils verwendeten Umschrift erklären sich die folgenden unterschiedlichen Schreibweisen: Ba Gua, Pakua, Pa Kua. Im allgemeinen wird von 8 Bereichen und der Mitte (Tai Chi) gesprochen, streng genommen sind es also neun Bereiche. Da die Mitte aber dem Kaiser oder der himmlischen Weisheit vorbehalten war, wurde er immer gesondert und besonders behandelt. Alle anderen Bereiche sind Himmelsrichtungen zugeordnet, nämlich den kardinalen Richtungen (Nord, Süd, Ost, West), sowie den interkardinalen Richtungen (Nordost, Südost, Südwest, Nordwest).

Das 3-Türen-Bagua

Der Begriff Bagua wurde im Westen bekannt aus dem sogenannten 3-Türen-Bagua, welches dem New Age Feng Shui zugerechnet wird und nicht aus dem klassischen Feng Shui kommt. Das 3-Türen-Bagua wurde in den 70iger Jahren von Master Lin Yun (Schwarzhut-Sekte) speziell in den USA entwickelt, um die recht komplexe und klassische Methodik abstrahiert, sehr simpel, vereinfachend und reduziert darzustellen. Aus unserer Sicht kann – wenn überhaupt – diese Methode höchstens für Gebäude auf Nord-Süd-Achsen angewendet werden, für alle anderen Ausrichtungen ist sie untauglich.

Die Methode basiert zum einen auf einer Aufteilung eines Grundrisses in 8 Bereiche oder Kästchen gleicher Größe, unabhängig von einer gradgenauen Ausrichtung dieser Kästchen im Sinne der Hausachse. Zum anderen wird immer die Tür als Eintrittspunkt des Chis gesehen, ebenfalls unabhängig davon, ob es z.B. große Terrassen- oder Fensterfronten gibt, die ja auch Chi – Öffnungen darstellen.

Zudem werden die Funktionszuordnungen aller Räume der Richtung der Haus-, Büro- oder Wohnungstür untergeordnet. So liegt z.B. der 3-Türen-Bagua-Bereich „Ruhm und Anerkennung“ immer der Türseite gegenüber, egal ob er sich tatsächlich im Süden, Norden, Osten, Westen oder einer der Nebenhimmelsrichtungen befindet. Es werden somit die innenliegenden Qualitäten z.B. des Ostens (Tagesanbruch, Sonne geht auf, Frische, Wachstum, Startenergie etc.) überhaupt nicht berücksichtigt.

Lo Pan Bagua

Deshalb arbeitet die Internationale Feng Shui Akademie nicht mit dieser amerikanisierten 3-Türen-Bagua-Methode, wohl aber mit dem Luo Pan- oder Lo Pan-Bagua, welches die Himmelsrichtungen mit ihren energetischen Qualitäten präzise und exakt ausgerichtet darstellt. Dabei werden die 45°-Segmente der 8 Himmelsrichtungen gradgenau über einen Grundriss erfasst und dann beurteilt. Danach werden die energetischen Qualitäten den Räumen im Verhältnis zur Himmelsrichtung angepasst, so dass jeder Raum eine bzw. bei großen Räumen auch mehrere Grundqualitäten hat, die sich sowohl dem Wandverlauf strukturiert anpassen (Skelettmethode), als auch die Qualitäten der Himmelsrichtung berücksichtigen.

Im Rahmen einer Feng Shui Beratung gibt das Bagua, z.B. wenn der Osten im Grundriss fehlen sollte, eine Reihe von konkreten Hinweisen, welche Problembereiche damit verbunden sein könnten. So gibt es wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass ein quadratischer oder rechteckiger Grundriss, deutlich mehr zum Wohlgefühl beiträgt, als ein Grundriss mit sogenannten Fehlbereichen (wie z.B. in einem L – Bungalow).

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